Keramikimplantate haben sich mittlerweile als eine äußerst biokompatible und ästhetisch ansprechende Alternative zu den seit mehreren Jahrzehnten weltweit sehr verbreiteten Titanimplantaten erwiesen. Mittels moderner Techniken und ausgeklügelten Konzepten ist es heutzutage möglich mit hochwertigen und ästhetischen Keramikimplantaten und nachfolgenden Keramikrestaurationen entfernte bzw. fehlende Zähne dauerhaft und völlig metallfrei zu ersetzen, häufig als sog. Sofortimplantation. Alles, was Sie über keramische Implantate wissen müssen, erfahren Sie hier.
Was sind Keramikimplantate?
Keramikimplantate sind ein moderner Zahnersatz, der nach einem Zahnverlust (etwa durch einen Unfall, Krankheit oder fehlerhaft ausgeführte Zahnhygiene) zum Einsatz kommt. Sie bestehen aus einer hochwertigen, metallfreien Zirkonoxid-Keramik und sind eine absolut biokompatible Alternative zu Titanimplantaten.
Der Aufbau des Keramikimplantats ist nicht wesentlich anders im Vergleich zu einem herkömmlichen Implantat aus Titan. Lediglich die Implantat-Schraube besteht aus einer speziellen und hochfesten Keramik, bestehend aus Zirkonoxid. Dieses ist ein sehr stabiles und bruchsicheres Material, weshalb es besonders für den Einsatz in der Medizin und Zahnmedizin geeignet ist. Sehr häufig werden Keramikimplantate, im Gegensatz zu Titanimplantaten, als ein einteiliges System eingesetzt. Grundsätzlich gibt es aber sowohl einteilge als auch zweiteilige Implantattypen mit jeweils spezifischen Vor- und Nachteilen sowie Sonderformen.
Im Gegensatz zu herkömmlichen Titanimplantaten müßen in der modernen Keramikimplantologie viele Besonderheiten beachtet werden und erfordern einige Erfahrung für den Anwender.
Wann kommen Keramikimplantate zum Einsatz?
Zahnersatz aus Titan wird von Zahnärzten seit Jahren erfolgreich verwendet. Sie haben eine hohe Stabilität und eine gute Einheilquote, entwickeln jedoch über die Jahre bei einem sehr hohen Anteil der gesetzte Implantate (je nach Studie und Definitionskriterien ca. 10-60.
Spezeill für Patienten, mit Unverträglichkeiten oder allergischen Reaktionen, die sich um die Belastung Ihres Organismus durch Metalle sorgen, kommt ein Titanimplantat nicht infrage. In diesem Fall sind Keramikimplantate eine bessere und inzwischen sehr bewährte Alternative, um fehlende Zähne zu ersetzen. Aus ganzheitlichen Überlegungen setzen wir in meiner Praxis seit 2005 mit sehr großem Erfolg auf metallfreie Keramikimplantate aus Zirkoniumdioxid.
In unserem ganzheitlichen Konzept der biologischen Zahnmedizin ist die Metallfreiheit aus immunologischen und allergologischen Gesichtspunkten ein Grundprinzip.
Welche Vorteile und Nachteile haben Keramikimplantate?
Die Vorteile eines Keramikimplantates sind:
- Sehr gut verträglich für den Organismus
Während bei metallischen Implantaten nach gewisser Zeit kleine Partikel ins Gewebe gelangen, ist dies bei Keramik nicht der Fall. Das Material (Zirkonoxid) ist fest genug, um nicht durch Ihren Speichel aufgeweicht oder durch Kaubewegungen abgerieben zu werden, wodurch sich Stoffe freisetzen könnten. Zirkonoxid ist vollständig metallfrei, wodurch es besonders biokompatibel ist und im Gegensatz zu Metallen, können sich keine Allergien und Unverträglichkeiten entwickeln. In zahlreichen Studien wurde belegt, dass Keramik sehr gut verträglich für das natürliche Gewebe ist, da es immunologisch völlig neutral ist. Damit können unterschwellige Entzündungen und toxische Wirkungen Ihres Zahnimplantats ausgeschlossen werden. Zudem wächst das Knochengewebe des Kiefers rasch an das Implantat an, wodurch sich eine dauerhafte und sichere Verbindung zwischen Knochen und Zahnimplantat bildet.
- Immunologische Neutralität
Im Gegensatz zu Titanimplantaten, wo in zahlreichen Studien nachgewiesen wurde, daß durch Korrosionserscheinungen (Tribokorrosion) immer wieder Titanoxidpartikel aus den Titanimplantaten in den Organismus gelangen (lokal, Lymphknoten, Organe) und dort sowohl lokale Entzündungen am Zahnfleisch und im Kieferknochen auslösen als auch oft systemische Belastungen durch Ausbreitung von Entzündungsmediatoren und entzündlichen sowie immunologische Reaktionsketten darstellen.
- Ästhetik
Wenn Sie ein ästhetischeres Ergebnis wollen, sollten Sie sich für Keramikimplantate entscheiden. Durch Ihre weiße Farbe schimmern sie nicht dunkel durch das Zahnfleisch durch, wie es bei Titan der Fall wäre. Dies ist besonders bei den Vorderzähnen von Vorteil. Zudem gleicht die Farbe des Keramikimplantats dem Farbton der natürlichen Zähne. Sollte Ihr Zahnfleisch ein wenig zurückgehen, ist eine Keramikimplantat viel unauffälliger.
- Bessere Zahnfleischanlagerung
Keramik zeichnet sich nicht nur durch eine hohe Verträglichkeit aus, auch Ihr Zahnfleisch lagert sich gern an das Keramikimplantat an. In Studien wurde belegt, dass Zahnfleisch tatsächlich besser an Keramik als an den natürlichen Zahn anwächst. Dadurch wird verhindert, dass Bakterien zwischen Zahn und Gewebe eindringen. Im Gegensatz zu Titanimplantaten, müssen Sie bei Keramik nicht mit einem Zahnfleischrückgang rechnen.
- Niedrige Entzündungsgefahr
Auch das Entzündungsrisiko ist bei Keramikimplantaten gering. Auf der neutralen Oberfläche des keramischen Implantats sammeln sich kaum Bakterien, da sie das Material nicht mögen. Dadurch können Entzündungen um das Zahnimplantat herum (Periimplantitis), vorgebeugt werden und der neue Zahn heilt natürlich und ganzheitlich in das gesunde Gewebe ein.
- Bessere Reinigbarkeit durch eine geringere Plaquaffinität als bei Metallimplantaten
Zu den Nachteilen gehören:
- geringere Langzeiterfahrung
Im Gegensatz zu Implantaten aus Titan liegen bei Keramikimplantaten zwar gute jahrzehntelangen Erfahrungswerte vor, aber kaum Langzeit- Studien vor. Doch dies bedeutet nicht, dass Sie diesen nicht vertrauen können. In laufenden Studien wird auf eine gute Langlebigkeit der keramischen Implantate hingedeutet.
In meiner Praxis sind seit 2005 einige tausend Keramikimplantate von mir selbst gesetzt und versorgt worden. Die Erfolgsquote liegt bei ca. 97%.
- etwas höhere Kosten
Da das Material Zirkonoxid teurer ist als Titan und auch die Herstellung des keramischen Implantats aufwendiger ist, ist mit geringfügig höheren Kosten zu rechnen im Vergleich zu herkömmlichen Titanimplantaten. Da wir aber durch unsere äußerst erfolgreichen Konzepte der Sofortimplantationen mit Keramikimplantaten viele Fälle in nur 3 Behandlungssitzungen lösen können, verringern sich oft die sog. sekundäre Kosten wie Anfahrtswege, Arbeitsausfälle etc., sodaß unterm Strich oft kein wesentlicher Unterschied bleibt.
- Geringere Flexibilität der Aufbauteile
Im Gegensatz zu Titanimplantaten sind keramische Implantate aufgrund ihres Aufbaus und des Materials weniger flexibel.
Daher ist bei der Positionierung der Keramikimplantate höchstes Augenmerk auf eine optimale Implantatposition zu legen.
Das Haupteinsatzgebiet für Keramikimplantate ist die Wiederherstellung von festen Zähnen.
Nur in selteneren Fällen werden herausnehmbare Prothesen auf Keramikimplantaten verankert.
Für wen eignen sich Keramikimplantate?
Grundsätzlich eignen sich Keramikimplantate altersunabhängig bei allen Erwachsenen, sofern genügend Kieferknochenvolumen vorhanden ist. Ist dies nicht der Fall, kann ein simultaner oder vorheriger Knochenaufbau (Knochenaugmentation) notwendig sein, bevor implantiert werden kann. Der Anwendungsbereich reicht von einzelnen Implantaten, um Lücken zu schließen, bis hin zur Versorgung komplett zahnloser Ober- und Unterkiefer mit festsitzendem Zahnersatz.
Speziell bei einer kompletten Störherdsanierung einer oder beider Kiefer (sog. „All-in-One“-Sanierung mit festen neuen Zähne am selben Tag), bei der z.B. meherer tote Zähne extrahiert werden, eignen sich die Keramikimplantate als Sofortimplantate mit sofortiger Eingliederung eines festen, schönen Provisoriums hervorragend.
Sofern bei Ihnen Zahnfehlkontakte vorhanden sind oder Sie an Zähneknirschen und Zähnepressen leiden, sollten zunächst therapeutische Maßnahmen dagegen ergriffen werden, um das Risiko für Beschädigungen durch unnatürlich hohen Druck beim Kauen zu vermeiden.
Besonders für sensible Patienten und Allergiker werden Keramikimplantate empfohlen, da diese keinerlei Partikel durch Korrosionserscheinungen an den Körper abgeben. Auch bei Zahnverlust im gut sichtbaren Bereich, z.B. bei Vorderzähnen, sind Keramikimplantate aufgrund ihrer weißen Farbe besonders geeignet. Auch bei Parodontitis-Patienten und Menschen mit chronischen Erkrankungen, z.B. Rheuma, Allergien oder Titanunverträglichkeit, sind Implantate aus Keramik eine gute Option.
Welche Alternativen gibt es zu Keramikimplantaten?
Titan wird seit Jahrenzehnten für dentale Implantate verwendet, wiest allerdings neben dem Vorteil der recht zuverlässigen Einheilung einige oben angeführte Nachteile auf, die wir gerne in unserem ganzheitlichen Konzept der biologischen Zahnmedizin für unsere Patienten vermeiden wollen. In der modernen biologischen Zahnmedizin wird metallfrei mit Keramikimplantaten implantiert
Wieviel kosten Keramikimplantate?
Wenn Sie sich für Keramikimplantate entscheiden, müssen Sie mit höheren Kosten rechnen als bei herkömmlichen Titanimplantaten. Die Gründe dafür sind:
- Zirkonoxid-Keramik ist deutlich teurer
- Aufgrund von sehr aufwendigen Herstellungsverfahren sind die Anfertigungskosten höher
- Höhere Behandlungskosten, da Keramikimplantate einen größeren Aufwand für den Zahnarzt darstellen